Zum Vergleich: Im Flash Crash 2010 sprang der Indikator auf 72, im Januar Crash 2008 drehte er bereits bei 62. Dies zeigt einmal mehr, wie hoch momentan das Potential für steigende Kurse ist, wenn es zu einem klaren Bekenntnis für weitere (Stützungs-)Maßnahmen kommt. (Wie der heutige Tag eindrucksvoll demonstrierte.) Nach dem heutigen Anstieg befindet sich der Bullish Percent Index auf 89 (unteres Fenster). Damit wäre nach oben zunächst mal das Ende der Fahnenstange erreicht. Die Reaktion auf saubere 5%-Tage (ohne Gap) ist unterschiedlich. Im Flash Crash ging es noch mal 2 Tage weiter impulsiv aufwärts (2% und 3%). Im März 2009 stagnierte der Dax etwa vier Tage, bevor es zu einer Fortsetzung der Rallye kam. 2003 stagnierte der Markt einen Tag, bevor er zu einem weiteren 5% Sprung ansetzte.
Szenario 1
Die Bullen wissen, dass sie nach dem heutigen Tag im Vorteil sind, und versuchen technisch Terrain zu gewinnen. Damit ihnen die Anschlusskäufer ihre Aktien abkaufen. Die Entscheidung fällt am EMA 200. Klappt der Ausbruch darüber, wäre der Weg bis 7.000 etwa so gut wie frei.
Szenario 2
Die Kakophonie nimmt zu, die Bullen werden unsicher und verkaufen am EMA 200. Ein Bearish Harami oder eine Dark Cloud-Formation wären ein deutliches Achtungszeichen.
Kurz zum Dezember-Verlauf: In diesem Jahrhundert gab es in 11 Jahren drei mal einem negativen Monatsschluss. 15 Aufwärtstage (das Maximum) gab es jedoch nur in Märkten mit einem lang anhaltenden Aufwärtstrend. Scenario 1 hätte demnach die besseren Chancen, solange sich die Nachrichtenlage nicht eintrübt.
Plan B
Der Form halber sei erwähnt: Die Monatskerze für den November ist ein Bearish Harami.
Zugegeben - nicht ganz astrein - mit einer langen Lunte und einem weißen Körper. Es liegt also nur ein leichter Hauch von "Bearishness" über den nächsten Tagen. Eins sollte man jedoch nicht vergessen: die heutige Rallye geht auf das Konto "Liquidität für Banken sichergestellt", nicht aber auf das Konto "Fiskalproblem von Pleitestaaten gelöst".
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