Freitag, 23. Dezember 2011

Dax: Weihnachten um die Null-Linie

Vor Weihnachten gibt es dieses Jahr keine Geschenke. Der Großteil der Investoren hat das Handtuch geworfen. Was auch nicht ganz unverständlich ist, wenn man die Sache auf Jahressicht betrachtet. Denn da macht es nicht viel aus, ob der Dax nun mit einem Verlust von ca. -18% in die Geschichte eingeht oder bloß mit einem Minus von 15%. Die Zurückhaltung muss jedoch nicht falsch sein. Mit dem trockenen Pulver kann man immer noch einsteigen, wenn die Situation entschieden ist. Denn momentan ist wieder alles offen.


Was technisch für einen Rücksetzer spricht: 
1. Der Bullish Percent Index (C > MA 10) notiert fast am Limit. Hier kann es zwar noch einen Schub nach oben geben. Der dürfte aber nicht von großer Dauer sein.

2. Der New High/ New Low Index deutet ebenfalls auf Schwäche. Denn bisher war stets ein Umkehrpunkt erreicht, wenn der Dax schwächer notiert, die Zahl der Hochs jedoch zunahm. 

Was technisch für einen Ausbruch spricht: 
1. Die Dax-Schwergewichte (auf RSI-Basis) haben die obere Wendemarke noch nicht erreicht. In der Regel wird diese noch einmal von unten getestet, bevor es zu einer größeren Abwärtsbewegung kommt. 

2. Die Vola nimmt weiter ab. Im Bereich von 25 dürften verstärkt Käufer im Dax auftreten. Bei einem Stand von 26.97 sind wir allerdings noch etwa 7% davon entfernt. 

3. Der Dax baut im Stundenchart ein bullisches Dreieck auf. 
Es fehlt ein kleiner Schubs nach oben. Möglich, dass der Future vorausläuft und der breite Markt später nachzieht. 

Kritische Marken: Short < 5.762 (61 R)/ Long >5.980 (23 R)

Plan B
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Bitte beachten Sie den Disclaimer. Offenlegung nach §34 WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Blogger ist in den besprochenen Papieren nicht investiert.

Dienstag, 20. Dezember 2011

Dax: Jingle Bounce all the way

Für die Weihnachts-Rallye ist die Lage vielleicht gar nicht so verfahren, wie es aussieht. Blendet man die Nachrichten aus, und konzentriert sich auf das jeweilige Chart-Bild, gibt es zur Zeit drei Werte, die sich im vorweihnachtlichen Jingle-Bounce Modus bewegen. Der Euro prallt oberhalb des Tiefs aus dem Januar 2010 bei 1.2945 nach oben ab:

Der S&P 500 hat die Chance beim 61 R nach oben abzuprallen:

Die EquityPutCall-Ratio ist bereits nach unten abgeprallt. Dies deutet darauf hin, dass wir möglicherweise das Tief im S&P 500 bereits gesehen haben (unteres Fenster im S&P 500 Chart). Addiert man das zusammen, dürfte das Bounce-Potential für den Dax an der Preisunterstützung recht hoch sein:  

Das Bounce-Muster bekommt auch aus zyklischer Sicht Unterstützung. Vergleicht man das Verhältnis von bullischen und bärischen Tagen im Dezember, so könnte durchaus eine Reihe von bullischen Tagen folgen. Denn zur Zeit stehen 9 Bären-Tagen nur 5 Bullen-Tage gegenüber. Selbst im Katastrophen-Jahr 2008 waren es immer hin 10 Bullen-Tage und 9 Bären-Tage. Dies deutet tendenziell auf stabile bis steigende Kurse. Das nächste Ziel im Dax dürfte bei 6.037/ 6.145 bilden. 


Plan B
Der Ausbruch des US-Dollar-Index über das vermeintliche Doppeltop deutet auf ein deflationäres Umfeld. 

Und die aktuelle Flaggenkonstellation verheißt für Aktien nichts Gutes. Sollte der US-Dollar-Index bei einer potentiellen Weihnachtsrallye nicht unter die Marke von 79.11 (ca. MA 20) fallen, wäre das ein erster Warnschuß.  
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Bitte beachten Sie den Disclaimer. Offenlegung nach §34 WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Blogger ist in den besprochenen Werten nicht investiert. 

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Dax: Positive Signale

Die Bullen dürften demnächst mit den Bären Schlittenfahren. Denn so wie's momentan aussieht, steht in den kommenden Tagen eine Trendwende vor der Tür. Drei Gründe:


1. Die New Highs (grau) befinden sich auf einem Tiefstand.
Die Aktien, die ein neues Tief (orange) ausbilden, nehmen ab, obwohl der Index weiter fällt. 


2. Der breite Markt (BPI 3) deutet auf eine Gegenbewegung in den kommenden Tagen. Hier hat sich ebenfalls eine bullische Divergenz aufgetan. Der Rücksetzer auf Werte < 10 - ein wichtiges Trendwende-Kriterium - ist bereits erfolgt. 

3. Trotz fallendendem Euro steigt die Vola (hier VDAX) nicht an. Offenbar treibt ein fallender Euro (und damit ein erstarkender Dollar) den Anlegern momentan nicht den Angstschweiss auf die Stirn. 

Der Ausbruch im Dax über den EMA 200 dürfte diesmal klappen. Das Potential für einen Anstieg ist recht interessant: Bis zum Hoch von 6.430 (28.10) sind es ca. 11%. Bis zum Zwischenhoch von 6.170 ca. 7%. Und die Rückzugslinie der Bären dürfte irgendwo hinter 6.430 liegen. Das allein reicht zwar nicht, um die Performance der Fonds ins Plus zu katapultieren. Aber der Einbruch auf Jahresbasis sähe nach einem 11% Anstieg nicht mehr ganz so schmerzhaft aus.


Plan B
Die relative Stärke der europ. Bank-Schwergewichte bremst zur Zeit noch die Trendwende im Dax:

Erst wenn der Indikator auf Werte <= -10 gefallen ist, sollte es zu einem Anstieg kommen. In der Vergangenheit gelang es dem deutschen Leitindex nur einmal, sich aus der Korrelation lösen: Im März 2010. Die Abkoppelung schaffte der Index damals nur aufgrund überraschender Wirtschafts- und Unternehmensdaten. Deshalb lautet die Tendenz vorläufig weiter short. Wegen der Signallage sollte ein Aufspringen bei entsprechenden Unternehmens-Werten nur mit engem Stopp erfolgen. "Sit on your hands", dürfte wahrscheinlich die bessere Devise sein.
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Bitte beachten Sie den Disclaimer. Offenlegung nach §34 des WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Blogger ist in den besprochenen Werten nicht investiert.  

Dienstag, 6. Dezember 2011

Dax: Angstgegner EMA 200

Die Kerzen-Formation passt zum verhaltenen Optimismus:
Normalerweise treten die "three black crows" mit neuen Tiefs auf. Und nicht wie jüngst mit drei höheren Tiefs. Übersetzt heisst das soviel wie: Die Tendenz zeigt nach oben, wenn auch mit wenig Leidenschaft. Klar. Da ist das EU-Treffen am 9.12. Die Ankündigung eines möglichen Downgrades von Deutschland und Frankreich. Und, logisch, der EMA 200. Die wichtigste Demarkationslinie zwischen Bullen- und Bärenland. Hier kann man schnell auf dem falschen Fuß erwischt werden.

Will man das Verhalten der Investoren besser einschätzen, hilft der Blick auf die Zahl der neuen Hochs. Hier zeigt sich was bemerkenswertes: Die Demarkationslinie wird erst überwunden, wenn die Zahl der neuen Hochs im Index auf Werte unter 10 fällt. Und der Wert der neuen Tiefs anspringt. Erst dann sind die Käufer wieder bereit, Geld in die Hand nehmen und den Index über die wichtige psychologische Marke zu bugsieren. 


Der erste Schritt ist heute intraday getan: 

Die Zahl der neuen Hochs liegt bei 1. So gesehen, dürfte es nun zu einem kurzen Dip auf den MA 20 kommen, bevor der Ausbruch beginnt. Die mangelnde Verkaufsbereitschaft der letzten Tage (und eine ungünstige Stop-Platzierung >= 6.271) spricht dafür, dass die Bären die Kurse nicht deutlich unter den MA 20 treiben. Der Dip könnte demnach auch nur als Lunte ausgebildet werden. 

Plan B
Möglich, dass nicht der EMA 200 die Rückzugslinie der Verkäufer ist. Sondern das alte Hoch bei 6.430. Vom jetzigen Kurs aus betrachtet, wäre das ein etwa 6%-Move. Mit einem Stop bei 5.953 (EMA 200h) könnte das ein Weg sein (CRV 3:1). Zwei Bedingungen: Eine Überraschungs-Nachricht. Und oberhalb von 6.130 bleiben die Käufer nicht aus. Bei einer Unsicherheits-Kerze sollte zum Tagesschluss verkauft werden. 
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Donnerstag, 1. Dezember 2011

Dax: Ausbruch, Tag II

Mal abgesehen von den fundamentalen Fragen, gibt eine weitere Sache zu denken. Und das ist die Zahl der neuen Hochs. Bei einem Ausbruch von ca. 5% würde man erwarten, dass die Zahl der neuen Hochs im Dax ebenfalls anspringt. Doch der NewHigh/New Low-Indikator für den Dax hinkt dem breiten Markt hinterher, wie der Chart zeigt: 

Ausbrüche dieser Art treiben den Bullish Percent Index (BPI) auf Werte > 80. Und die Zahl der neuen Hochs > 14.50 (Basis: 26 Tage). Heute notiert die Zahl der neuen Hochs bei 14.10. Dies ist insofern ungewöhnlich, weil in der Vergangenheit beide Marktindikatoren entweder gleich stark oder gleich schwach auf einen Ausbruch reagierten. 


Eine Erklärung dafür könnte sein, dass die Rallye diesmal mit weniger Geld gekauft wird. Und die Käufer sich - ebenfalls untypisch - auf Aktien mit höherer Vola konzentrieren, weil sie damit schneller die angeschlagene (Jahres-) Performance aufbessern können.


Demnach würde die bearische Divergenz zwischen Dax- bzw. H-Dax-Titeln bedeuten, dass die Werte im Dax noch Aufholpotential haben. Erst wenn sich die beiden Indikatoren wieder im Gleichschritt befinden, dürfte es zu einem Rücksetzer kommen. Dieser dürfte dann noch mal die Möglichkeit bieten, sich in die zweite Phase der Rallye einzukaufen. 


Plan B
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Stockpick: Kabel Deutschland (long)

Im Gegensatz zum Dax schaffte es Kabel Deutschland bereits im August direkt im ersten Anlauf. Die Aktie sprang über den MA 200, während der Index noch bis in den September hinein fiel. Seit einigen Tagen stabilisiert sich Kabel wieder oberhalb des wichtigen Widerstands. 

Auch wenn die Aktie am gestrigen Tag nicht zu den Outperformern gehörte, so dürfte sich die Stärke in den nächsten Tagen fortsetzen. 


Trade-Idee
Test Widerstandszone bei 43.20 mit möglichem Ausbruch Richtung Jahreshoch bei positivem Marktumfeld
Was spricht für den Trade
+ Stabilisierung > MA 200
+ Kauf mit engem Stopp 
+ Gutes CRV
Was spricht gegen den Trade
- zieht bei einem erneuten Ausbruch des Dax möglicherweise nur unterdurchschnittlich mit
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