Montag, 28. Februar 2011

Gold Bugs: Patt noch nicht geknackt

Die Gold Bugs haben sich vergangene Woche gegen den Abwärtstrend gestemmt. Die 20 Wochen-Linie wurde nach oben verteidigt. Der Haken: Bei der Kerze handelt es um ein "shaven head" - eine Umkehrformation. Den Bullen gelang es nicht, die Kurse über den Eröffnungskurs zu treiben. Theoretisch ein Hinweis dafür, dass die Marke von $540 nochmals getestet werden könnte und der Markt in eine Seitwärtsphase übergeht. 



Interessanter Weise haben die Market Maker das Low vom Gold Bugs Index kurz oberhalb der 20 Wochen-Linie hochgekauft. Solange die Linie nicht unterschritten wird ein bullisches Zeichen für alle Charttechniker (und alle Kaufprogramme, die darauf aufbauen). Das passt natürlich auch ganz gut ins saisonale Bild. Denn traditionell neigen die Minen Ende Februar/ Anfang März zu einer Seitwärtsbewegung, bevor sie aus zyklischer Sicht zu einer Rallye bis Mai ansetzen. 


Die Seitwärtsphase könnte sich dafür eignen, nach Aktien Ausschau zu halten, die sich an einem zentralen Price-Support befinden. Marken wie der 200 Tage-Linie, z.B. Das Abwärts-Risiko ist begrenzt, so dass sich der Einstieg mit einem guten CRV anbietet. Drei Dinge, die nach der Seitwärts-phase für weiteren Auftrieb bei den Minen sorgen könnten: 
1. Die Aktienmärkte haben an breiter Front Umkehrsignale gezeigt. Käufer haben die Kurse unter höherem Volumen aufgefangen. 
2. Der Dow Jones Transportation zieht wieder an - traditionell ein Vorläufer für die Minen.
3. Gold bewegt sich weiter in Richtung von $1.425.


Plan B
Der Öl-Preis spielt bei der Förderung von Öl immer wieder eine Rolle. Pierre Lassonde von Franco Nevada sieht den Preis oberhalb von $100 Dollar dafür als kritische Benchmark an. Auf dem Niveau verteutert sich die Förderung. Ein Punkt auf den man in den kommenden Wochen achten sollte. 


Mehr dazu unter Stock Screening.

Samstag, 26. Februar 2011

Stock Screen: Semafo (CAD)

Eine Reihe von Minen-Aktien testen eine wichtige Unterstütz-ungszone: Die 200-Tage-Linie. Semafo ist ein gutes Beispiel dafür. Treffen Aktien auf diese Unterstützung, werden sie von Marketmakern meist wieder hochgekauft. 


Normalerweise ist ein Rücksetzer bis zu dieser Unterstützung ein Zeichen dafür, dass mit dem Unternehmen etwas nicht stimmt. Möglich, dass der Fall hier anders liegt. Drei Gründe: 

1. Es gab keinen Abverkauf unter hohem Volumen - offenbar erwartet der Markt keine Probleme bei Förderung oder Lieferung
2. Der Preis von Gold notiert im Bereich seines All-Time High 
Der Wert der Mine müsste also steigen und nicht fallen 
3. Die Aktie hat sich seit 2009 versiebenfacht - eine Korrektur war also durchaus notwendig 

So gesehen dürften die Chancen für einen Rebound nicht schlecht stehen. Weitere Aktienvorstellungen unter Stock Screening.

Mehr über Semafo:
http://www.semafo.com/company-profile.php


Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte nach §34b WpHG
Der Blogger ist in den besprochenen Wertpapieren oder Basiswerten zur Zeit nicht investiert. 

Donnerstag, 24. Februar 2011

Gold Bugs: Nicht alles Silber, was glänzt

Gold Corp. und Barrick Gold sorgten gestern für eine Reversal-Kerze im Gold Bugs Index. Mit einem Marktgewicht von 30% bugsierten die beiden "Blue Chips" den Index über den Widerstand von $ 549. Allerdings: Der klare Outperformer ist Coeur d' Alene. Dank des Silber-Moves notiert die Aktie bereits an ihren Dezember-Hochs. Dicht dahinter: Iamgold. 


Was bedeutet das
1. Der Gold Bugs-Play startet mitten in der Marktkorrektur 
2. Gefragt sind zunächst Schwergewichte, weniger die Juniors  
3. Es ist nicht alles Silber, was glänzt: Iamgold zeigt, dass es auch für Gold genug Potential gibt.  


Ob Gold jetzt wegen Silber steigt oder wegen der Nachrichtenlage im Nahen Osten, mag vom Betrachter abhängen. Was die Kriterien für eine Fortsetzung der Rallye angeht, dürften sie jedoch übereinstimmen:
1. Nachhaltiger Ausbruch von Gold über $ 1.418 
2. Gold behält seine Rolle als "safe haven". Sollte der Schweizer Franken wieder zu einer Outperformance ansetzen, könnte die Lage kippen
3. Das Momentum von Silber sollte nicht an Zugkraft verlieren 


Blick auf den Wochenchart
Auch wenn heute erst Donnerstag ist, so müsste sich der Gold Bugs heute und morgen gegen den allgemeinen Abverkauf stemmen. 




Das wichtigste Kriterium für einen Einstieg wäre der Wochenschluss-kurs  > $ 557.59. Da der Re-Test von $517 - $520 noch nicht vom Tisch ist, ergibt sich in dem Bereich vielleicht ein besseres CRV. 


Juniors. Das größte Potential, theoretisch
Der Gold Miners Juniors-ETF (GDXJ) zeigt eine bärische Divergenz im MACD (ohne Chart). Trotz des hohen Volumen und des bullischen Reversal-Signals würde das zunächst auf niedrigere Kurse hindeuten. Auch die Zyklik spräche dafür, bis Anfang März zu warten. Der Wochen-chart signalisiert, dass ein Schlusskurs > $ 38.34 (MA 16) für eine Trendfortsetzung notwendig ist. Doch danach sieht es noch nicht aus:




Ursache dafür ist die Kaufzurückhaltung der Investoren. Der Großteil der Silber-Minen hat den (Silber-)Anstieg bisher nicht mitgemacht.




Von 24 Silber-Minen liegen lediglich fünf oberhalb der Silber-Performance. 


Plan B
Ein Fehlausbruch von Gold über die Marke von $ 1.418 würde zu einer volatilen Seitwärtsphase führen. Ursache dafür könnte ein Rebound des S&P 500 sein, möglicherweise in Verbindung mit einer Entspannung im Nahen Osten. Positive Job-Daten wären ebenfalls denkbar. Sollte sich die Lage im Nahen Osten jedoch verschärfen, könnte das Kapital in den Dollar umgeschichtet werden. Und die Aufwärtsbewegung von Gold kurzer Hand gestoppt werden. Solange der Trend beim Öl nach oben zeigt, ist die Gefahr für Gold jedoch eher gering.  

Dienstag, 22. Februar 2011

Banken: Mögliche Profiteure des Stress-Test

Wenn die Kriterien für den Bankenstresstest am 2. März bekannt gegegben, könnte es sinnvoll sein, sich bei der heutigen Markt-Korrektur nach ein paar Trading-Kandidaten umzusehen. Der Blick auf den Chart zeigt, warum:




Nach dem Beginn des Bankenstresstest im Juni 2010 fiel der europäische Banken-Sektor zunächst zurück, um dann innerhalb von drei Wochen eine Rallye von 17% zu starten. Der S&P 500 legte im selben Zeitraum lediglich 8% zu. Auch wenn die Erholung möglicherweise durch die Seitwärtsbewegung nach dem Flash Crash begünstigt wurde, zeigt sich dennoch ein interessantes Outperformance-Potential. Klar. Vom heutigen Standpunkt aus lässt sich nicht sagen, wie der Index reagiert, wenn er bereits ein Top ausgebildet haben sollte oder knapp unterhalb von 43.36 EUR notiert - dem Preiswiderstand, an dem er seit 2009 bereits mehrfach abgeprallt ist.


Vorfilter
Wenn an Tagen wie heute der komplette Sektor abverkauft wird, bleiben meist ein paar übrig, die sich gegen den Markt stemmen. Warum? Irgendwer scheint offenbar der Meinung zu sein, dass diese Aktien unter ihrem Wert notieren. Zwei Kriterien wären für die Vorauswahl sinnvoll: 


1. Höheres Volumen als am Vortag
2. Weiße Kerze


Kandidaten, die diese Kriterien erfüllen, dürften den Stresstest mit hoher Wahrscheinlichkeit bestehen. 


Kurz zum Thema "Underperformer".
Aktien, die zu dem damaligen Zeitpunkt niemand haben wollte - wie z.B. die National Bank of Greece - holten mit einem Plus von 28% deutlich stärker auf. Das verwundert nicht. Denn durch die Staatsgarantien war die Bank ja vor der Pleite im Prinzip geschützt. 
In diesem Fall könnten das die irischen Banken sein. Vorausgesetzt,  die Regularien machen keinen Unterschied zwischen "Staatsknete" und "Eigenkapital aus Rücklagen". 


Plan B
Sollte der Bank Short ETF ein ungewöhnlich hohes Volumen verzeichnen, wäre dies ein erstes Warnsignal. 




Denn, wie man sieht, gab es damals nach der Ankündigung des Stress-Test keine Panik-Käufe. Ein erhöhter Absicherungsbedarf bzw. eine Trendumkehr schien niemand für ernsthaft möglich zu halten. Je nach Umstellung der Regularien könnte das diesmal anders sein. 


Mehr zu dem Thema: 
1. Aufstellung der Test-Ergebnisse 2010 für die einzelnen Banken:
http://www.BaFin.de/cln_161/nn_722564/DE/Unternehmen/BankenFinanzdienstleister/Stresstests/stresstests__node.html?__nnn=true


2. Was "Die Zeit" zum letzten Stresstest meinte:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-07/stresstest-kommentar

Montag, 21. Februar 2011

Gold Bugs: Frühwarnsystem für Marktkorrektur klemmt

Gold- und Silberminen nehmen Aktienmarkt-Rücksetzer oft vorweg. 




Sofern sich der Gold Bugs Index nicht in einer Seitwärtskonsolidierung befindet, folgt kurz darauf eine Korrektur im S&P 500.  


Na und?
Die Korrektur blieb bis heute aus. Die momentane Stärke insbesondere von Silber - spricht theoretisch für einen Einstieg in den Edelmetall- und Minen-Sektor. Bloß weil das Timing durch eine Reihe exzellenter Quartalsergebnisse durcheinander gewirbelt wurde, muss das aber nicht heissen, dass die Intermarket-Korrelationen grund-sätzlich aufgehoben sind. Denn eins ist klar: Korrigiert der S&P, korrigiert der Gold Bugs Index mit.   

Deshalb. 
Ein besserer Einstieg ergibt sich möglicherweise, wenn die Outper-formance des S&P gebrochen und eine Bestätigung des Ausbruchs er-folgt ist. Wie die Ratio im unteren Teil des Chart zeigt, sollte man den Ausbruch über den Abwärtstrend aus dem Dezember (orange) abwarten. Der erste Schritt ist bereits getan. 


Die Minen werden heute nach oben getrieben. Wegen des Feiertags in den USA sollte das nicht überbewertet werden. Nach dem letzten Silber-Squeeze kann jedoch eins nicht schaden: 


Plan B
Beim nachhaltigen Ausbruch über $ 560 werden die Überlegungen hinfällig. Dann wäre der direkte Einstieg die klügere Variante, weil die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sich die Beschleunigung der Rohstoff-Rallye auch bei den Minen fortsetzt.  













Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte nach §34b WpHG
Der Blogger ist in den besprochenen Wertpapieren oder Basiswerten zur Zeit nicht investiert. Der Handel mit Aktien, Zertifikaten und Optionsscheinen kann zum Totalverlust verführen. Wir schließen jede Haftung dafür aus. 

Sonntag, 20. Februar 2011

Gold: Was passiert, wenn der S&P 500 zurücksetzt?

Je mehr der wirtschaftliche Aufschwung die Nachrichten bestimmt, desto weniger spielt die Angst vor Inflation eine Rolle. Ein extremes Beispiel für dieses Verhalten ist die Entwicklung 2006/2007: 




Betrachtet man das Gold ETF (GLD, Chart 1 oben) als Inflationsschutz - so erreicht es knapp + 3%, während der SP500 (GSPC, Chart 1 unten) mit + 18% sich etwa sechsmal besser entwickelt. Ab 2009 wendet sich das Blatt: Während der SP500 Rallye von 43% holt Gold deutlich auf. Würden wir noch in der Welt von 2006 leben, dürfte Gold gerade mal bei + 6% notieren. Nicht aber bei + 32%.  


Was heißt das für eine Aktienmarkt-Korrektur?
Solange die Gefahr von Staatspleiten droht, bleibt Gold auf der Kauf-Agenda. Bei einem möglichen Rücksetzer des SP 500 sollte Gold jetzt engmaschig verfolgt werden. Denn wie der wie der nächste Chart vermuten lässt, könnte sich ein Einstieg lohnen:



Seit 2007 gab es drei Perioden, in denen Gold bei einer Korrektur des SP 500 deutlich im Plus abgeschnitten hat. Ob die Stärke von Gold sich so extrem entwickelt wie 2007/2008 ist nicht ausgemacht. Damals fiel der SP 500 um -15%. Und Gold schoß um +24% nach oben. Auch wenn die jetzige Rohstoff-Rallye mit der damaligen Situation vergleichbar ist, bräuchte es dazu schon eine ziemlich dramatische Hiobsbotschaft, um die Märkte zu erschüttern. Aber selbst wenn, hinge viel davon ab, ob die Anleger den "Geldverfall" höher bewerten als den "Wertverfall" an den Aktienmärkten. Tun sie das nicht, fällt Gold wie ein Stein. Der Verlust vom März-Hoch 2008 bis zum Oktober-Low 2008 betrug etwa -50% (nicht eingezeichnet).


Handlungsmöglichkeiten?
Der Markt ist überkauft. Ein Rücksetzer im SP 500 würde nicht überraschen. Sollte GLD in der Phase oberhalb $139.15 notieren, wäre das ein Zeichen dafür, dass die Rallye fortgesetzt wird. Sollte GLD nicht nachhaltig unter $127.28 abverkauft werden, wäre auch dies ein bullisches Signal. 




Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte nach §34b WpHG
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Samstag, 19. Februar 2011

Disclaimer

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Hoppla. Inflation? Was für Inflation?

Seit dem Beginn von QE 2 im November 2010 sind die Rohstoff-Preise exponentiell gestiegen. Auch wenn laut jüngstem CPI-Bericht noch alles in Ordnung ist - die Teuerungswelle scheint nicht mehr aufzuhalten zu sein. 


Konsequenz für Investoren? 
1. Beschließt die FED im Juni QE 3, so ist zu bezweifeln, dass sich die Rohstoff-Rallye bei Nahrungsmitteln* und Energie** im gleichen Tempo fortsetzt. Denn sobald die Rohstoffe an ihre langfristigen Preis-Widerstände laufen, kommt es zu einer Preiskorrektur. Möglich auch, dass sich die Chinesen einem weiteren Anstieg entgegenstellen, weil sie über steigende Nahrungsmittelpreise keine Unruhen importieren wollen.  
2. Beschließt die FED kein QE 3, dürfte neu gemischt werden.  
In Verbindung mit einer Zinserhöhung könnte es zu einer Sektor-Rotation kommen - möglicherweise nach einer größeren Marktkorrektur. Die Nachzügler der jetzigen Rallye würden dann zu den Gewinnern gehören. Deshalb lohnt sich hier immer wieder der Blick auf die S&P Ratios.  

Welches Scenario ist vom heutigen Standpunkt realistischer?
Nr. 2. Auf Basis galoppierender Rohstoff-Preise sollte der Gegenwind in Washington mehr als bisher zu nehmen. Eine Teuerungswelle, die man in jedem Supermarkt erlebt, ist etwas anderes als ein Schuldenberg, den in seiner beispiellosen Dimension noch niemand gesehen hat. Viel wird jedoch von der tatsächlichen Höhe des Preisanstiegs abhängen. Und wie dieser verpackt bzw. weitergereicht wird. 

Erste Preisanstiege bereits unterwegs
Kellogg's, McDonald's,  Wrangler und American Airlines haben gestern Preisanhebungen bis zu 10% angekündigt. Der Stahlhersteller Nucor sogar 14%. Weitere dürften dem Beispiel bald folgen. Aufhalten ließe sich dass nur durch einen steigenden Dollar, eine Zinsanhebung oder einen allgemeinen Aktienmarkt-Einbruch. Egal was sich durchsetzt, eins ist klar: Sobald die oben gezeigte Preisexplosion sich im CPI unmißverständlich niederschlägt, bleibt die Zinserhöhung nicht aus. 

Der Preis-Anstieg "Live und in Farbe" bei der FAZ:


Mehr zu den Finessen der Zusammensetzung des Consumer Price Index hier:


Berechnung der Commodity-Preise erfolgte anhand folgender ETFS:
* BAL, GRU, JO, NIB, SGG, UBC
** UGA, UHN