Samstag, 16. April 2011

Dax: Ausbruch mit Aber

Der V-Dax fällt durch eine wichtige Unterstützung (unteres Fenster des Chart):




Theoretisch steht damit ein direkter Ausbruch nach oben an. Die Vola nimmt ab, weil die Marktteilnehmer mehr Calls als Puts kaufen, was für eine Fortsetzung der Rallye - in diesem Fall bis an die Jahreshochs.


Es könnte also sein, dass die Kurse gleich zu Beginn der Woche hochgekauft werden. Ob der Widerstand bei 7.250 gleich geknackt wird, ist zweifelhaft. Denn solange die Zahl der Aktien, die ein neues Low machen steigt, ist der Test der 20 Tagelinie (orange) noch nicht vom Tisch. Der Blick auf das untere Fenster des Charts zeigt warum: 




In den vergangenen 8 Monaten war das bisher jedes Mal der Fall. This time is different? Was dafür spricht, dass die Käufer weiter am Ball bleiben und die 20 Tagelinie nicht wesentlich unterschritten wird: Das hohe Volumen am Freitag lag deutlich über dem der vergangenen Tage. Aber letzlich entscheidet die Nachrichtenlage der kommenden Woche: 
Das Risk on-Thema: Der hochschießende Spread für Portugal, die Umschuldung Griechenlands. Das Risk-Off Thema: Überraschende Zahlen aus der Berichtssaison. 
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Freitag, 15. April 2011

Dax: Risk On? Risk off?

Betrachtet man die Bank/Pharma Ratio, so stellt man ein interessantes Muster fest. Macht die Ratio ein wichtiges neues Low, so markiert dies oft einen Trendwende-Punkt. Der Dax beginnt nach dem Low in der Regel zu steigen. Die Trendwende-Punkte für das Jahr 2010 sind im unteren Fenster des Chart in orange markiert:




Das Verhalten der Marktteilnehmer dahinter lässt sich so erklären: Wenn die bullischen Marktteilnehmer vorsichtiger werden (= risk on), greifen sie zu den großen Pharmatiteln. Und verkaufen Bankaktien. Werden sie optimistischer, greifen sie zu den Bankaktien und verkaufen die Pharmatitel (= risk off). Nach dem am Freitag ein neues markantes Low entstand, dürfte es die nächsten Tage aufwärts gehen. Möglich aber, dass zuvor die 20 Tagelinie (orange) getestet wird. 
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Dax: Seitwärtsbewegung sorgt für positives Signal

Die Woche geht zu Ende. Und der Dax steht immer noch oberhalb der 20 Wochen-Linie (orange). 




Der Rücksetzer auf die 50 Wochen-Linie (grau) blieb aus. Die Käufer waren offensichtlich nicht bereit, sich von ihren Aktien im großen Stil zu trennen. So kurz vor der Dividenden-Saison wäre das auch recht ungewöhnlich. Möglich, dass sie die Seitwärtsphase auch für weitere Zukäufe genutzt haben. 


Aus Sicht der Zyklik ist für die letzte Aprilwoche kein neues Jahres-Hoch zu erwarten. Der Handel setzt sich eher auf einem ruhigen Niveau fort und der Markt dürfte die alten Hochs noch mal anlaufen. Ob der Ausbruch darüber gelingt, hängt davon ab, ob der breite Markt gekauft wird. Denn zur Zeit befinden sich im H-Dax durchaus eine Reihe von Aktien unterhalb der 50 Tage-Linie. Und stellen damit potentielle Kaufkandidaten dar. Möglich, dass vor dem Auslaufen von QE II im Juni dort noch mal zugegriffen wird.


Plan B
Eine Seitwärtskonsolidierung in der der Bullish-Percent-Index (50) den Wert von 50 nicht überwindet, wäre jedoch ein klares Warnsignal (unteres Fenster des Chart). 




Der Rücksetzer der Marktbreite von 49 auf 34 (ca. - 44%) deutet auf ein hohes Mass an Nervosität. Denn: Der Dax fiel an dem Tag nur um - 1%. 

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Dienstag, 12. April 2011

Dax: Gut ist nicht gut genug

Wenn die Indizes unterhalb der Jahreshochs notieren, braucht es einen Paukenschlag, um sie darüber hinweg zu katapultieren. Mit Zahlen, die über den Erwartungen liegen, könnte es dazu kommen. Mit Zahlen, die im Rahmen liegen, eher nicht. Dann kommt es zu einer Seitwärtsbewegung oder einem kurzen Rücksetzer. Mehr als 3-5% sollten es aber nicht sein.


Zwei Gründe:
1. Die Charttechnik 
In einem stabilen Aufwärtstrend liegt die 20 Tageline über der 50 Tagelinie. Bei einer Korrektur fällt die 20 Tagelinie (orange) unter die 50 Tagelinie (grau). Stabilisieren sich die Kurse wie jetzt über der 50 Tagelinie dient die 20 Tagelinie als Unterstützung. Wie man sieht, wurde dies immer als gute Kaufgelegenheit betrachtet (bis auf nach dem Flash Crash):






2. Die Marktbreite
Die Zahl der Aktien, die unterhalb ihrer 10 Tagelinie notieren, befindet sich in einem Rebound-Bereich. Werden sie dort gekauft, bekommt der Markt den Schub nach oben. Je mehr Aktien sich im Rebound-Bereich befinden, desto eher sind auch neue Jahreshochs möglich. 




Plan B
Kein Mensch kauft zur Zeit Short-ETFs. Sollte sich hier das Volumen verändern, wäre dies ein klares Warnsignal. Denn der Ü-Effekt liegt momentan auf der Unterseite.


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Freitag, 8. April 2011

Dax: Seitwärts - das neue Vorwärts

Erstaunlich, wie wenig den Markt momentan aus der Ruhe bringt. Selbst ein Nachbeben der Stärke 7.1 und eine Tsunami-Warnung sorgten am Donnerstag nur für einen kurzen Dämpfer. Eine halbe Stunde später war der Rücksetzer wieder ausgeglichen. Das Seitwärts-Scenario, das sich bereits in der vergangenen Woche angedeutet hat, setzt sich damit weiter fort. Man sieht im Wochenchart, warum ein Ausbruch schwierig wird:




1. Der Dax notiert unter dem Aufwärtstrend aus dem Jahr 2008. Ein Widerstand, der ohne entsprechend positiven Newsflow im ersten Anlauf nicht zu knacken ist. 
2. Der Doji im Wochenchart deutet auf ein Patt zwichen Käufern und Verkäufern hin. In der Regel ein Zeichen für eine Korrektur.  
3. Im NH/NL Index für den Dax spricht ein Wert um die 11 für einen oberen Wendepunkt (nicht im Bild).

Zielbereich für den Rücksetzer ist der Bereich um 7.068/ 6.958. Dort dürften die Käufer wieder zugreifen, solange der breite Markt hält. Interessant ist dazu der Vergleich mit dem September/ Oktober 2010: 




Auch damals notierte der Dax unterhalb des Aufwärtstrends. Im unteren Fenster des Chart zeigt der Bullish Percent Index 50 (= Aktien aus dem H-Dax, die über dem MA 50 notieren), dass die Anleger weiter hin den breiten Markt kaufen. Solange sich die Werte also auch jetzt um die 50 notieren, dürfte der Rücksetzer nur kurz sein.


Ein weiterer bullischer Aspekt: Auch wenn sich der V-Dax am unteren Range bewegt (=sprich demnächst eine steigende Nervosität bei den Anlegern zu erwarten ist), muss das nicht automatisch fallende Kurse bedeuten: 




Solange sich die Werte wie im Septemer/Oktober in der "neutralen Zone" bewegen, kann der Dax durchaus steigen. 


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Samstag, 2. April 2011

Dax: Anhalten, durchatmen, weiter.

Die Strecke, für die der Dax im vergangenen Jahr 67 Tage brauchte, schaffte er im März in 14 Tagen:




Trotz Reaktorkatastrophe in Fukushima, Unruhen in Libyien und im Nahen Osten oder der möglichen Pleite Portugals. Klar. Man könnte das alles der robusten Wirtschaft zuschreiben. Man könnte es aber auch genauso gut dem niedrigen Zinsumfeld zuschreiben - dem "Money for nothing". Nichtsdestotrotz. Die Schubkraft einer solchen Erholungsrally sollte nicht unterschätzt werden, solange das Geld in Aktien momentan mehr abwirft als in Anleihen. 


Die Nagelprobe für die Erholungsrallye steht demnächst an:  




Der RSI 3 liegt im Dax momentan oberhalb von 90 (linkes Chart, unteres Fenster). In der Regel deutet das auf eine Seitwärtsphase/Umkehrbewegung hin. 77% der Aktien aus dem H-Dax notieren bereits über dem MA 10 (rechtes Chart, unteres Fenster). Und die Marketmaker haben S&P 500 am Freitag Abend nicht mehr so stark gekauft - alles Indizien, die für einen temporären Rücksetzer sprechen. In Folge dessen steht zunächst ein Test der 7.090er  Marke an. Und je nach dem mit welchem Druck die Käufer in den Markt drängen, sollte man  entscheiden, ob man die Shorts kurzfristig besser covert. 


Vier Gründe:
1. Der bisherige Anstieg fand unter geringem Volumen statt. Es ist also durchaus möglich, dass diejenigen, die momentan noch an der Seitenlinie stehen, auf den Zug aufspringen wollen.
2. Der April gehört zu den stärksten Monaten, u.a. weil sich die Anleger mit den Dividenden-Aktien eindecken. 
3. Es fällt schwer zu glauben, dass der Dow Jones ein neues Jahreshoch markiert, ohne den Dax mit nach oben zu ziehen.
4. Siemens - das Dax Heavyweight - hat auf Wochenschlusskurs ein neues Jahreshoch ausgebildet. 


Und vielleicht der stärkste:




Möglich, dass hier ein Kaufsignal nach der Dow Theorie ausgebildet wird. 


Plan B
Eine Ausweitung des Boykotts japanischer Häfen/ Waren  könnte das positive Bild kippen. Oder ein damit verbundener Ausbruch des Dollar. Von der Seite der "known unknowns" wie der Pleite Portugals, der Ausbruch des Gasoline-ETF (UGA) oder die Probleme der Banken und des Housing Sectors dürfte vorerst wenig Abwärtspotential drohen. Dennoch: Nach einer solchen Erholungsrallye sollten die Stopps engmaschig verfolgt werden. 


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