Der V-Dax fungiert als "Angst-Barometer". Er zeigt an, wie hoch die Nervosität an den Märkten ist. Vergleicht man die vier Ereignisse, die seit 2008 zu extremen Vola-Spitzen geführt haben, kommt man zu dem Schluss:
Die Auswirkungen einer atomaren Katastrophe machen Anleger weit weniger nervös als die Folgen der Finanzkrise. Selbst der Flash Crash im Mai 2010 hat für mehr Nervosität gesorgt, wie man sieht.
Ursache dafür könnte sein, dass die Märkte den Einfluss eines schrecklichen Unglücks auf die Finanzmärkte für überschaubarer halten als einen Banken-Crash. Denn die Naturkatastrophe ist wie der Reaktor-Unfall ein zunächst auf Japan begrenztes Phänomen. Solange der Finanzplatz Tokio dadurch nicht ins Wanken gerät, mag dies zu treffen.
Was aber passiert mit deutschen Banken, die z.B. ein ETF auf den Dax über Swap-Geschäfte mit japanischen Aktien abgesichert haben, wenn die Unternehmen in verseuchtem Gelände stehen und nicht mehr produzieren? Eine andere Frage, die Steffens Daily am 21.3. aufgeworfen hat, zielt in die gleiche Richtung: Wie werden Immobilien-Kredite bewertet, wenn die Immobilien unbewohnbar geworden sind? Es ist nicht anzunehmen, dass die Neubewertung dieser Risiken so geräuschlos an den Märkten vorübergeht, wie der V-Dax momentan andeutet.
Plan B
Die Reaktor-Katastrophe von Fukusihima wird die Märkte länger beschäftigen als die von Tschernobyl. Denn Japan liegt nicht hinter einem eisernen Vorhang. Aber solange das Angst-Barometer nicht anspringt, werden die Kurse an den Börsen steigen. Auch wenn die Nachricht von radioaktiv verseuchtem Trinkwasser alles andere als ein Zeichen von Entwarnung sein kann.
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