Freitag, 23. Dezember 2011

Dax: Weihnachten um die Null-Linie

Vor Weihnachten gibt es dieses Jahr keine Geschenke. Der Großteil der Investoren hat das Handtuch geworfen. Was auch nicht ganz unverständlich ist, wenn man die Sache auf Jahressicht betrachtet. Denn da macht es nicht viel aus, ob der Dax nun mit einem Verlust von ca. -18% in die Geschichte eingeht oder bloß mit einem Minus von 15%. Die Zurückhaltung muss jedoch nicht falsch sein. Mit dem trockenen Pulver kann man immer noch einsteigen, wenn die Situation entschieden ist. Denn momentan ist wieder alles offen.


Was technisch für einen Rücksetzer spricht: 
1. Der Bullish Percent Index (C > MA 10) notiert fast am Limit. Hier kann es zwar noch einen Schub nach oben geben. Der dürfte aber nicht von großer Dauer sein.

2. Der New High/ New Low Index deutet ebenfalls auf Schwäche. Denn bisher war stets ein Umkehrpunkt erreicht, wenn der Dax schwächer notiert, die Zahl der Hochs jedoch zunahm. 

Was technisch für einen Ausbruch spricht: 
1. Die Dax-Schwergewichte (auf RSI-Basis) haben die obere Wendemarke noch nicht erreicht. In der Regel wird diese noch einmal von unten getestet, bevor es zu einer größeren Abwärtsbewegung kommt. 

2. Die Vola nimmt weiter ab. Im Bereich von 25 dürften verstärkt Käufer im Dax auftreten. Bei einem Stand von 26.97 sind wir allerdings noch etwa 7% davon entfernt. 

3. Der Dax baut im Stundenchart ein bullisches Dreieck auf. 
Es fehlt ein kleiner Schubs nach oben. Möglich, dass der Future vorausläuft und der breite Markt später nachzieht. 

Kritische Marken: Short < 5.762 (61 R)/ Long >5.980 (23 R)

Plan B
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Bitte beachten Sie den Disclaimer. Offenlegung nach §34 WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Blogger ist in den besprochenen Papieren nicht investiert.

Dienstag, 20. Dezember 2011

Dax: Jingle Bounce all the way

Für die Weihnachts-Rallye ist die Lage vielleicht gar nicht so verfahren, wie es aussieht. Blendet man die Nachrichten aus, und konzentriert sich auf das jeweilige Chart-Bild, gibt es zur Zeit drei Werte, die sich im vorweihnachtlichen Jingle-Bounce Modus bewegen. Der Euro prallt oberhalb des Tiefs aus dem Januar 2010 bei 1.2945 nach oben ab:

Der S&P 500 hat die Chance beim 61 R nach oben abzuprallen:

Die EquityPutCall-Ratio ist bereits nach unten abgeprallt. Dies deutet darauf hin, dass wir möglicherweise das Tief im S&P 500 bereits gesehen haben (unteres Fenster im S&P 500 Chart). Addiert man das zusammen, dürfte das Bounce-Potential für den Dax an der Preisunterstützung recht hoch sein:  

Das Bounce-Muster bekommt auch aus zyklischer Sicht Unterstützung. Vergleicht man das Verhältnis von bullischen und bärischen Tagen im Dezember, so könnte durchaus eine Reihe von bullischen Tagen folgen. Denn zur Zeit stehen 9 Bären-Tagen nur 5 Bullen-Tage gegenüber. Selbst im Katastrophen-Jahr 2008 waren es immer hin 10 Bullen-Tage und 9 Bären-Tage. Dies deutet tendenziell auf stabile bis steigende Kurse. Das nächste Ziel im Dax dürfte bei 6.037/ 6.145 bilden. 


Plan B
Der Ausbruch des US-Dollar-Index über das vermeintliche Doppeltop deutet auf ein deflationäres Umfeld. 

Und die aktuelle Flaggenkonstellation verheißt für Aktien nichts Gutes. Sollte der US-Dollar-Index bei einer potentiellen Weihnachtsrallye nicht unter die Marke von 79.11 (ca. MA 20) fallen, wäre das ein erster Warnschuß.  
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Mittwoch, 14. Dezember 2011

Dax: Positive Signale

Die Bullen dürften demnächst mit den Bären Schlittenfahren. Denn so wie's momentan aussieht, steht in den kommenden Tagen eine Trendwende vor der Tür. Drei Gründe:


1. Die New Highs (grau) befinden sich auf einem Tiefstand.
Die Aktien, die ein neues Tief (orange) ausbilden, nehmen ab, obwohl der Index weiter fällt. 


2. Der breite Markt (BPI 3) deutet auf eine Gegenbewegung in den kommenden Tagen. Hier hat sich ebenfalls eine bullische Divergenz aufgetan. Der Rücksetzer auf Werte < 10 - ein wichtiges Trendwende-Kriterium - ist bereits erfolgt. 

3. Trotz fallendendem Euro steigt die Vola (hier VDAX) nicht an. Offenbar treibt ein fallender Euro (und damit ein erstarkender Dollar) den Anlegern momentan nicht den Angstschweiss auf die Stirn. 

Der Ausbruch im Dax über den EMA 200 dürfte diesmal klappen. Das Potential für einen Anstieg ist recht interessant: Bis zum Hoch von 6.430 (28.10) sind es ca. 11%. Bis zum Zwischenhoch von 6.170 ca. 7%. Und die Rückzugslinie der Bären dürfte irgendwo hinter 6.430 liegen. Das allein reicht zwar nicht, um die Performance der Fonds ins Plus zu katapultieren. Aber der Einbruch auf Jahresbasis sähe nach einem 11% Anstieg nicht mehr ganz so schmerzhaft aus.


Plan B
Die relative Stärke der europ. Bank-Schwergewichte bremst zur Zeit noch die Trendwende im Dax:

Erst wenn der Indikator auf Werte <= -10 gefallen ist, sollte es zu einem Anstieg kommen. In der Vergangenheit gelang es dem deutschen Leitindex nur einmal, sich aus der Korrelation lösen: Im März 2010. Die Abkoppelung schaffte der Index damals nur aufgrund überraschender Wirtschafts- und Unternehmensdaten. Deshalb lautet die Tendenz vorläufig weiter short. Wegen der Signallage sollte ein Aufspringen bei entsprechenden Unternehmens-Werten nur mit engem Stopp erfolgen. "Sit on your hands", dürfte wahrscheinlich die bessere Devise sein.
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Bitte beachten Sie den Disclaimer. Offenlegung nach §34 des WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Blogger ist in den besprochenen Werten nicht investiert.  

Dienstag, 6. Dezember 2011

Dax: Angstgegner EMA 200

Die Kerzen-Formation passt zum verhaltenen Optimismus:
Normalerweise treten die "three black crows" mit neuen Tiefs auf. Und nicht wie jüngst mit drei höheren Tiefs. Übersetzt heisst das soviel wie: Die Tendenz zeigt nach oben, wenn auch mit wenig Leidenschaft. Klar. Da ist das EU-Treffen am 9.12. Die Ankündigung eines möglichen Downgrades von Deutschland und Frankreich. Und, logisch, der EMA 200. Die wichtigste Demarkationslinie zwischen Bullen- und Bärenland. Hier kann man schnell auf dem falschen Fuß erwischt werden.

Will man das Verhalten der Investoren besser einschätzen, hilft der Blick auf die Zahl der neuen Hochs. Hier zeigt sich was bemerkenswertes: Die Demarkationslinie wird erst überwunden, wenn die Zahl der neuen Hochs im Index auf Werte unter 10 fällt. Und der Wert der neuen Tiefs anspringt. Erst dann sind die Käufer wieder bereit, Geld in die Hand nehmen und den Index über die wichtige psychologische Marke zu bugsieren. 


Der erste Schritt ist heute intraday getan: 

Die Zahl der neuen Hochs liegt bei 1. So gesehen, dürfte es nun zu einem kurzen Dip auf den MA 20 kommen, bevor der Ausbruch beginnt. Die mangelnde Verkaufsbereitschaft der letzten Tage (und eine ungünstige Stop-Platzierung >= 6.271) spricht dafür, dass die Bären die Kurse nicht deutlich unter den MA 20 treiben. Der Dip könnte demnach auch nur als Lunte ausgebildet werden. 

Plan B
Möglich, dass nicht der EMA 200 die Rückzugslinie der Verkäufer ist. Sondern das alte Hoch bei 6.430. Vom jetzigen Kurs aus betrachtet, wäre das ein etwa 6%-Move. Mit einem Stop bei 5.953 (EMA 200h) könnte das ein Weg sein (CRV 3:1). Zwei Bedingungen: Eine Überraschungs-Nachricht. Und oberhalb von 6.130 bleiben die Käufer nicht aus. Bei einer Unsicherheits-Kerze sollte zum Tagesschluss verkauft werden. 
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Donnerstag, 1. Dezember 2011

Dax: Ausbruch, Tag II

Mal abgesehen von den fundamentalen Fragen, gibt eine weitere Sache zu denken. Und das ist die Zahl der neuen Hochs. Bei einem Ausbruch von ca. 5% würde man erwarten, dass die Zahl der neuen Hochs im Dax ebenfalls anspringt. Doch der NewHigh/New Low-Indikator für den Dax hinkt dem breiten Markt hinterher, wie der Chart zeigt: 

Ausbrüche dieser Art treiben den Bullish Percent Index (BPI) auf Werte > 80. Und die Zahl der neuen Hochs > 14.50 (Basis: 26 Tage). Heute notiert die Zahl der neuen Hochs bei 14.10. Dies ist insofern ungewöhnlich, weil in der Vergangenheit beide Marktindikatoren entweder gleich stark oder gleich schwach auf einen Ausbruch reagierten. 


Eine Erklärung dafür könnte sein, dass die Rallye diesmal mit weniger Geld gekauft wird. Und die Käufer sich - ebenfalls untypisch - auf Aktien mit höherer Vola konzentrieren, weil sie damit schneller die angeschlagene (Jahres-) Performance aufbessern können.


Demnach würde die bearische Divergenz zwischen Dax- bzw. H-Dax-Titeln bedeuten, dass die Werte im Dax noch Aufholpotential haben. Erst wenn sich die beiden Indikatoren wieder im Gleichschritt befinden, dürfte es zu einem Rücksetzer kommen. Dieser dürfte dann noch mal die Möglichkeit bieten, sich in die zweite Phase der Rallye einzukaufen. 


Plan B
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Stockpick: Kabel Deutschland (long)

Im Gegensatz zum Dax schaffte es Kabel Deutschland bereits im August direkt im ersten Anlauf. Die Aktie sprang über den MA 200, während der Index noch bis in den September hinein fiel. Seit einigen Tagen stabilisiert sich Kabel wieder oberhalb des wichtigen Widerstands. 

Auch wenn die Aktie am gestrigen Tag nicht zu den Outperformern gehörte, so dürfte sich die Stärke in den nächsten Tagen fortsetzen. 


Trade-Idee
Test Widerstandszone bei 43.20 mit möglichem Ausbruch Richtung Jahreshoch bei positivem Marktumfeld
Was spricht für den Trade
+ Stabilisierung > MA 200
+ Kauf mit engem Stopp 
+ Gutes CRV
Was spricht gegen den Trade
- zieht bei einem erneuten Ausbruch des Dax möglicherweise nur unterdurchschnittlich mit
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Mittwoch, 30. November 2011

Dax: Alarm, die Bullen kommen

Der McClellan-Indikator (Advance-Decline Issues) verzeichnete für den Dax am Dienstag einen Wert > 80:

Zum Vergleich: Im Flash Crash 2010 sprang der Indikator auf 72, im Januar Crash 2008 drehte er bereits bei 62. Dies zeigt einmal mehr, wie hoch momentan das Potential für steigende Kurse ist, wenn es zu einem klaren Bekenntnis für weitere (Stützungs-)Maßnahmen kommt. (Wie der heutige Tag eindrucksvoll demonstrierte.) Nach dem heutigen Anstieg befindet sich der Bullish Percent Index auf 89 (unteres Fenster). Damit wäre nach oben zunächst mal das Ende der Fahnenstange erreicht. Die Reaktion auf saubere 5%-Tage (ohne Gap) ist unterschiedlich. Im Flash Crash ging es noch mal 2 Tage weiter impulsiv aufwärts (2% und 3%). Im März 2009 stagnierte der Dax etwa vier Tage, bevor es zu einer Fortsetzung der Rallye kam. 2003 stagnierte der Markt einen Tag, bevor er zu einem weiteren 5% Sprung ansetzte. 


Szenario 1 
Die Bullen wissen, dass sie nach dem heutigen Tag im Vorteil sind, und versuchen technisch Terrain zu gewinnen. Damit ihnen die Anschlusskäufer ihre Aktien abkaufen. Die Entscheidung fällt am EMA 200. Klappt der Ausbruch darüber, wäre der Weg bis 7.000 etwa so gut wie frei. 

Szenario 2
Die Kakophonie nimmt zu, die Bullen werden unsicher und verkaufen am EMA 200. Ein Bearish Harami oder eine Dark Cloud-Formation wären ein deutliches Achtungszeichen.


Kurz zum Dezember-Verlauf: In diesem Jahrhundert gab es in 11 Jahren drei mal einem negativen Monatsschluss. 15 Aufwärtstage (das Maximum) gab es jedoch nur in Märkten mit einem lang anhaltenden Aufwärtstrend. Scenario 1 hätte demnach die besseren Chancen, solange sich die Nachrichtenlage nicht eintrübt. 


Plan B
Der Form halber sei erwähnt: Die Monatskerze für den November ist ein Bearish Harami. 

Zugegeben - nicht ganz astrein - mit einer langen Lunte und einem weißen Körper. Es liegt also nur ein leichter Hauch von "Bearishness" über den nächsten Tagen. Eins sollte man jedoch nicht vergessen: die heutige Rallye geht auf das Konto "Liquidität für Banken sichergestellt", nicht aber auf das Konto "Fiskalproblem von Pleitestaaten gelöst".
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Sonntag, 27. November 2011

Dax: Der Geschmack von Deflation

So ähnlich dürfte sich das anfühlen: Der Preis für erstklassige Dax-Unternehmen fällt in kleinen Schritten, ohne, dass ernsthafter Handlungs-Druck aufkommt. Die Ursache dafür dürfte dieses Mal allerdings woanders liegen. Zur Zeit trennt sich offenbar eine Minderheit von ihren Aktien-Beständen, während die Mehrheit darauf vertraut, dass das Kapital nicht durch die Euro-Krise vernichtet wird.

Im R-Dax hingegen ein impulsiver Abverkauf. In der Regel folgt darauf innerhalb der nächsten 15-30 Tage des finale Tief im Dax. (Ausnahme: Oktober 2008). Saisonal würde das auf ein Low im Januar hindeuten. 

Ob das Geld nun in die US-Märkte fließt, das bevorzugte Ziel für die Weihnachts-Rallye oder bis zum 9. Dezember (Treffen der Euro-Gruppe) am Seitenrand geparkt wird, werden die nächsten Tage zeigen. Zünglein an der Waage dürfte der Euro spielen. 

Kommt es zu einem Bruch der Marke von 1.30 EUR in den nächsten Tagen, besteht die Gefahr, dass die Aktienmärkte in einen Sell Off übergehen. Vom jetzigen Standpunkt aus betrachtet, dürfte dieser jedoch nicht all zu tief gehen. Denn die Zahl der Aktien, die < MA 10 und < MA 20 notieren, haben bereits die Lows erreicht. Aber erst wenn die Aktien, die > MA 50 notieren, dürfte das finale Tief markiert worden sein. Ein Euro-Short und ein Vola-Play wären momentan möglicherweise das Beste. 

Plan B
Zwei Dinge sind schwer vorstellbar.
a) die Politik sieht tatenlos zu, wie die Märkte vor Weihnachten in den Crash-Modus übergehen
b) die europäischen Fondsmanager verzichten freiwillig auf die Weihnachts-Rallye (und verzeichnen lieber einen kleinen Verlust als einen größeren)
Addiert man dazu die Tatsache, dass die BPI 10+20 bereits am Low notieren, könnte es immer noch zu kurzfristigen Aufwärtsschüben kommen. 
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Freitag, 18. November 2011

Euro vs. VDax: Nervosität nimmt ab

Seit zwei Tagen gibt es ein interessantes Phänomen: Obwohl die Nachrichten über Rekordzinsen in der Euro-Zone sich förmlich überschlagen, zeigen sich zwei vergleichsweise gelassen: Der Euro. Und das Angstbarometer - der VDax new. 


Italien pleite. Spanien. Und vielleicht Frankreich: Wäre der Euro ein börsennotiertes Unternehmen, käme es bei einer vergleichbaren Nachrichtenlage innerhalb von 5 Minuten zu einem gewaltigen Sell-Off. Aber nichts dergleichen. (Die Kurse liegen tatsächlich sogar noch über dem befürchteten "Financial Melt down" aus dem Jahr 2008.) Dank der EZB. Mit den Anleihe-Käufen leistet sie ganze Arbeit. Vergleicht man jetzt die Verläufe vom Euro und VDax zeichnet sich dadurch so etwas wie Entspannung ab: 

Denn bisher galt: fällt der Euro - ohne das die Vola (=Angst) steigt, liegt das Schlimmste hinter uns. Sprich Aktien dürften den Weg nach oben antreten. Sollte es der EZB gelingen, den Kurs des Euro oberhalb der Marke von 1.34 laufen zu lassen, könnte dies einen positiven Schub für die Märkte bedeuten - wie lang auch immer. Denn noch heisst es "Don't fight the FED." Und nicht "Don't fight the EZB". 


Bedingungen für den Aufwärts-Impuls
1. Ausbruch der NLs aus der Seitwärtsrange (=abwärts)
2. Restart des BPI 10 < 10
Am einfachsten ginge das im Dax mit einem Bounce bei 5.525. 


Plan B
Solange das Tauziehen zwischen Politik und EZB ohne klaren Richtungsentscheid andauert, solange bleibt der Richtungsentscheid an den Märkten aus:

Seit Tagen fallen die Hochs, aber es gibt keine neuen Tiefs. Auch der BPI (unteres Fenster) bringt keine neue Wendung.
Möglich, dass die Entscheidung an anderer Stelle fällt.
Die Risk on /Risk off-Ratio (Pharma vs. Banken) deutet auf tiefere Kurse:

Noch werden diese verhindert, weil der breite Markt stärker notiert als der Dax. Aber fällt der Dax heute ohne Gegenwehr unter die 5.755 kann es auch deutlich tiefer gehen.
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Stockpick: Bebra (long)

Ein Auftrag im 2 Mio Bereich hat am 16.11. einen Kaufschub ausgelöst. Seit zwei Tagen wird korrigiert. Wenn sich die Euphorie fortsetzt, könnte es bis an die nächste Widerstandszone gehen. 

Trade-Idee
Test Widerstandzone 1.38 / 1.46 EUR
Was spricht für den Trade
+ Kaum Korrelation mit dem Gesamtmarkt
+ Positive Auftragsnachrichten wurden nicht abverkauft
+ Extrem hohes Volumen
Was spricht gegen den Trade
- Die üblichen Hotstock-Risiken mit fiesen Kapitaleinbußen
- bereits fallender RSI
- Spread von 5 cent 


Obacht!
In diesem wackeligen Marktumfeld muss der Trade zum Tagesschluss aufgelöst werden. Das gleiche gilt beim Abrauschen des Dax.


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Mittwoch, 16. November 2011

Stockpick: SGL (short)

Normalerweise folgt auf ein Bullish Harami-Muster ein Anstieg. Der Anstieg blieb heute aus. Mit einer schwächeren Eröffnung des Gesamt-Marktes könnte SGL demnach unter Druck geraten. 

Trade-Idee
Re-Test MA 50
Was spricht für den Trade
+ Bruch MA 20
+ Gegenbewegung endet heute wieder unter MA 20 
+ Starkes Insider-Selling im Novmeber
Was spricht gegen den Trade
- Das Gap vom 17.10. deutet nach wie vor auf massives Interesse
- Trotz Insider-Selling gab es das letzte Mal starke Käufe

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Montag, 7. November 2011

Stockpick: Die Papandreou-Benchmark

Teilt man die Welt in eine Zeit vor Papandreous Referendum- Idee (bis 31.10.) und eine Zeit danach (ab 1.11.), zeigt sich ein interessantes Bild: 

Zahlreiche Titel (wie z.B. BB Biotech, Patrizia Immobilien oder TUI) wurden mitten im Ausbruch abgewürgt. Blöd für, den der drin war. Gut für den, der den Einstieg im Oktober verpasst hat. Denn nun könnten Einzelwerte wieder interessant werden, weil der Anstieg der italienischen Anleihespreads zunächst mal kein Hinderungsgrund für die Märkte sein sollten, die Aufwärtsbewegung aus dem Oktober fortzusetzen. Porsche hat ja schon gezeigt, dass es geht. 


Es könnte allerdings sinnvoll sein, sich nach Märkten ausserhalb von Europa bzw. anderen Assetklassen umzusehen. Asien bleibt von der Euro-Krise nicht verschont. Dennoch schätzen die Marktteilnehmer die künftige Entwicklung dort offenbar besser ein, als die Nachrichtenlage es momentan vermuten ließe. Shanghai ist ein gutes Beispiel dafür. Papandreou - "Just a hickup in the road":

Das gleiche gilt für Brent:

Plan B
Die Schwergewichte im Dax gehen auf Tauchstation. Intraday zeigt auch der BPI 10 Schwäche. Sollten die Banken den Risk on-Modus halten... 

...dürfte der Dax jedoch nicht gravierend unter die Marke von 5.750 laufen. Erst darunter dürfte der Markt wieder in den Panik-Modus umschalten. 
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Freitag, 4. November 2011

Dax: Short (ETF)

Short vor dem Wochenende? Richtig. Die Lage ist zweideutig. Beim G20 keine bewegenden Nachrichten. Die Griechenland-Lage angespannt. Gerüchte über Italien dazu. Intraday hat sich eine Dark Cloud-Formation ausgebildet. Die Nervosität spiegelt sich bei den Banken wieder. Der Risk on Risk off-Trade könnte durch die Unterstützung brechen:

Dazu haben die New Lows eine "bullische" Divergenz ausgebildet. In der Regel folgt darauf ein Test des MA 20:



Trade-Idee
Bruch des MA 20 und Re-Test Support  5.860 /5.750. 

Was spricht für den Trade
+ New Lows haben eine "bullische" Divergenz ausgebildet. 
+ Der Durchmarsch des BPI 10 fand nicht statt
+ Der BPI muss ein higher Low bilden, bevors aufwärts geht


Was spricht gegen den Trade
- Nachrichten übers Wochenende könnten zu einem 100 Punkte Montags Gap führen


Auflösung des Trades
Bedingung: Starke Käufe nach 17.30 Uhr oder im S&P 500 bis 21.00 Uhr.


Und noch eine Anmerkung
In einer zweideutigen Lage könnte es von Vorteil sein, sich auch long in den Markt zu legen. Evotec könnte dafür ein Beispiel geben wegen der Seitwärtsbewegung. Oder Areal. Allerdings nur oberhalb der wichtigen Widerstände.
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Donnerstag, 3. November 2011

Dax: Nervosität und Normalität

Der Tag könnte ein Lehrbuchbeispiel dafür werden, was einmal unter "The new normal" verstanden wird: Die Märkte eröffnen mit Gap Down und setzen anschließend zu einer 400 Punkte Aufwärtsrallye an. Das zeigt einmal mehr: Die Angst auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, war heute genauso groß, wie die Angst, was zu verpassen. 

Das Wichtigste kurz rekapituliert: 
1. Die Rallye begann bereits vor Bekanntgabe des Ergebnis 
2. Der Risk on Trade bei den Banken ebenfalls (wenn auch nicht so impulsiv wie geplant)
3. Kandidaten mit guten Zahlen wurden extrem stark gekauft (Q-Cells)
4. Kandidaten in Fortsetzungsformationen (SGL, Evotec) wurden erst zum Schluss gekauft


Was fängt man damit an?
Erkenntnis#1: Der Markt steigt, auch unter heftigen Rücksetzern 
Erkenntnis#2: Keiner warf hektisch Papiere auf den Markt
Erkenntnis#3: Die Käufer halten Ausschau nach einem passenden Zeitpunkt für den Einstieg. Wenn sich die Nachrichtenlage beruhigt hat, folgt die "frühe Mehrheit" den Early Adopters. 
Da die Nachrichten kaum planbar sind - wie z.B. die Leitzinssenkung heute - ein Blick auf zwei Charts, um sich ein besseres Bild über die mögliche Entwicklung zu machen.
Blickt man auf den Ausbruch der German Euro Bonds, nähern wir uns dem Hoch aus dem März 2010. Dem finalen Hoch, bevor eine deutliche Rallye startete. 

Blickt man auf den Wochenchart im Dax, könnte man annehmen, dass es morgen ruhiger zugeht. Denn die schwarze Kerze lässt sich nur mit enormen Aufwand umkehren:
Zum Wochenschluss dürften Gewinnmitnahmen dominieren. Aufschub dürfte nur ein heftiger Short-Squeeze bieten. 


Plan B
Aufspringen ist bei einzelnen Werten möglich. Ein kurzer Rücksetzer des BPI 10 (s. erstes Chart oben) wäre allerdings als Bestätigung für einen breiten Move sicherlich schicker. Sieht man sich nach einer vergleichbaren Kerzenkonstellation um (Bullcandle flankiert von zwei Bearcandles mit langen Lows in einer angelaufenen Erholungsbewegung), so kommt einem der 2. November 2001 in den Sinn:


Damals legte der Dax noch 8% zu, bevor er am MA 50w scheiterte. Eine Eröffnung am Montag oberhalb des Wochenschluss wäre z.B. ein erster Schritt in die richtige Richtung.  


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Stockpick: Aareal Bank (long)

Die Bankeinlagen sind über Nacht von 229 Mrd. auf 252 Mrd. gestiegen. Das bedeutet: Wenn das Sicherheitsbedürfnis um 10% steigt, könnte die Erleichterung im Gegenzug um einen ähnlichen Betrag steigen. Theoretisch. Sollte das Referendum in Griechenland scheitern oder es zum Rücktritt kommen, dürften Bank-Aktien zu den größten Profiteuren gehören.  


Zwei Möglichkeiten, die Aktie zu handeln
Idee 1/ intraday: Bei einem Ausbruch sich 2x einzukaufen. Kommt der explosive Move, partizipiert man überproportional. Kommt er nicht, ist man nur mit einer kleineren Position im Risiko. 


Das könnte dann so aussehen:
1. Einstieg Position#1 mit 0,8% Risk bei 12.80 EUR
2. Einstieg Position#2 mit 0,4% Risk bei 12.98 EUR
Stop Position#1: 2%. Bei Eröffnung von Position#2 wird der Stop von Position#1 auf 12.80 EUR gezogen (=Einstiegskurs). Die Position läuft damit nicht in den Verlust. 
Stop Position#2: max. 3% 


Sollte Position intraday ausgestoppt werden, kommt Plan B.
In diesem Fall Idee 2: Ausbruch über MA 2. 

Trade-Idee
Erleichterungs-Rallye, wenn das Referendum vom Tisch ist, bzw. es einen Rücktritt Papandreous gibt. 


Was spricht für den Trade
+ Bull Harami (wenn auch nicht ganz astrein)
+ Markt sprang zur Eröffnung an
+ Banken haben die höchste Vola. Und könnten gut performen. 


Was spricht gegen den Trade
- Möglich, dass es erst zu einem Dip kommt, wenn die Nervosität steigt. Und Position#1 aus dem Markt gekegelt wird, bevor es nach oben geht. 
- Spread von ca. 4 cent (relativ hoch)
- C < MA 20 + C < MA 50 (was bei der Deutschen Bank etwas besser aussieht)


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Freitag, 28. Oktober 2011

S&P 500: Oktober der Superlative

Nachrichten bewegen Märkte wie kaum etwas anderes. Eindrucksvoller als gestern dürfte man das selten zu Gesicht bekommen. Denn nach der Meldung vom Haircut und der Ausweitung des EU-Rettungsschirms, die am Mittwoch noch auf nervöse Rücksetzer deutete, kommt am Donnerstag das Geld im großen Stil zurück. Short-Squeeze oder nicht - der Ausbruch der US-Treasuries bestätigt die Entwicklung am Aktienmarkt - wie im Post vom 19.10. angedeutet: 

Siehe auch http://miseswelt.blogspot.com/2011/10/s-500-kommt-das-geld-oder-nicht.html . Das Ergebnis ist fulminant. Der Oktober 2011 dürfte als Monat der Superlative in die Geschichte eingehen:
13 Bullentage, 6 Bärentage, 14% Performance bei den 500 größten Unternehmen der Welt. Ein Wert, den es seit 1954 kein einziges Mal gegeben hat. 


Tritt hier noch mal wer auf die Bremse?
Im November 2010 kam es nach einem ähnlich impulsiven Ausbruch zu einem Rücksetzer auf den MA 20. Der S&P 500 ist nun an die Widerstandszone von 1.300 Punkten gelaufen. Hier lauern eine Reihe von Fibonacci-Retracements, die vereinfacht in dem orangefarbenen Kreuz zusammengefasst werden:
1. Das  78er Retracement (höchster Punkt für eine Bärenmarkt-Rallye) 
2. Das 161er Preis-Extension (höchster Punkt für die Bodenbildung)  
3. Die 161er Time-Extension im Bereich vom 4. bis zum 8.11.
(bezogen auf die Bodenbildung)


Es gibt dazu eine Reihe bärischer Divergenzen. Legt man darüber hinaus den November 2010 als Vergleichsmaßstab an, ergibt sich folgendes Bild. Die Techs verlieren gegenüber den Dividenden-Aktien (wenn auch noch auf hohem Niveau):

Die Schwergewichte ziehen nicht mehr mit und dürften in den Ausbruch verkauft werden:

Die NewHigh/New Low Ratio hat den Anstieg nicht mitgemacht (das vielleicht noch schwächste Argument, wenn man den Chart ansieht): 

Es dürfte also nicht mehr allzu lange dauern, bis die großen Investoren Teilgewinne sichern. Ob der S&P 500 im Anschluss tatsächlich an den MA 20 zurückläuft, wird sich zeigen. Denn momentan dürften eine Menge Marktteilnehmer dem Einstieg nervös entgegen fiebern. Und müssen ihre Jahresperformance aufpolieren.  


Ok. Und nun?
Abwarten. Die heutige Eröffnung dürfte eine Menge darüber sagen, ob die Teilnehmer einen Fehlausbruch an der 1.300er Marke in Kauf nehmen. Oder kommende Woche Rücksetzer zum Einstieg nutzen. "Sit on your hands" dürfte die Devise sein, bis die Bullen, die Bären und die großen Jungs an der Seitenlinie wissen, wie sie weitermachen wollen. 


Plan B
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Mittwoch, 26. Oktober 2011

Dax: Die Wartburg fällt (vorläufig)

Die Nachricht von einem 50% Haircut - wenn auch unbestätigt - könnte den Richtungsentscheid herbeiführen, auf den alle den ganzen Tag lang gewartet haben. Und der heisst: Abwärts. Zum Tagesschluss lösen die Marketmaker ihre Positionen auf und bauen sicherheitshalber Cash auf. Ein konsequenter Schritt. Denn die Chancen für einen Rücksetzer über Nacht sind zu groß. 


Kurzfristig könnte sich das bisherige Rallye-Potential entladen. Denn seit einigen Tagen wird das Geld aus den Dax-Schwergewichten abgezogen (unteres Fenster):

Die bärische Divergenz, die sich hier ausgebildet hat, wird auch von anderer Seite bestätigt: Die German Bonds. Hier deutet das Flaggen-Muster einen Ausbruch nach oben und damit eine Flucht in den Safe Haven an: 

Aufgrund des breiten Preis-Unterstützung, dem Performance-Druck der Fonds und der Jahresend-Rallye sollte es sich nur um einen Schreckschuss handeln. Der starke Euro zeugt nicht grade von einem echten Vertrauensproblem.  


Plan B
Sollten sich die Märkte nach Börsenschluss erholen, fällt der Rücksetzer aus. 
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