Dienstag, 30. August 2011

S&P 500: Equity PCR weiter bullish

Würde es nur nach der Zahl der Calls auf Aktien gehen, sollte der S&P 500 seinen Anstieg weiter fortsetzen:




Hier hat sich eine kleine bullische Divergenz ausgebildet. Denn normalerweise bilden die Calls mit den Puts gemeinsam einen Tiefpunkt auf der Horizontal-Unterstützung (orange/ unteres Fenster). Gestern stiegen aber die Calls, während die Puts weiter fielen. Die Chancen, dass der Index zuerst die Marke von 1.237 anläuft, bevor es zu einem deutlichen Rücksetzer kommt, steigen damit deutlich. 

Unterstützung für die These liefert auch der breite Markt. Zwar hat der Bullish Percent Index 10 (Aktien > MA 10) mit 0.90 bereits ein Extrem erreicht. Aber bei den Aktien > MA 20 zeigt sich durchaus noch Luft nach oben. Der Markt toppt, wie man sieht, in der Regel erst ein paar Tage später.




Heute sollte es jedoch zu einer Pause in der Anstiegsbewegung kommen. Zwei Gründe:
1. Weil der BPI 10 ein Extrem bereits erreicht hat. (Wo soll der Schub herkommen ohne Nachricht?)
2. Weil der Index es trotz des extremen Kaufimpuls der Bullen nicht geschafft hat, über den Widerstand bei 1.210 auszubrechen. 


Solange der Index nicht unter 1.176 fällt, braucht man die Hoffnungen auf den weiteren Anstieg nicht zu begraben. 
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Montag, 29. August 2011

Trade-Idee: AON, BA, HAL


Aon Corp.
Trade-Idee: Test MA 50/ MA 200

Reason Why
+ Allgemeine Markterholung
+ Stabilisierung > MA 6

Watch for
- relativ schwaches Volumen

Trading
buy: direkt oder 45.88
sell: MA 50 oder 48.63
stop: 44.23 oder < 45.23 (Tagesschluss)





Haliburton
Trade-Idee: Test MA 200

Reason Why
+ Allgemeine Markterholung
+ C > MA 6
+ Im Zuge der Öl-Preis Erholung könnte der Wert anziehen

Watch for
---

Trading
buy: 40.99
sell: 44.40 (38R)
stop: 39.10/ auf 39.76 nachziehen





Boeing
Trade-Idee: Test Resistance or MA 50

Reason Why
+ Big Bull Candle
+ 2. Test MA 6 erfolgreich
+ performt besser als der Gesamtmarkt

Watch for
Nach Marktumfeld könnte theoretisch der Test des MA 50 angepeilt werden. 

Trading
buy: 62.15
sell: 65.58
stop: 60.29



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Freitag, 26. August 2011

Crash proofed Aktien ein Safe Haven?

Trotz der erheblichen Nervosität gibt es immer noch Long- Kandidaten ausserhalb des Gold-Sektors. 

Es handelt sich dabei jedoch nicht um antizyklische Value-Picks. Sondern um eine Reihe von Kandidaten, die über ein solide eingeführtes Geschäftsmodell verfügen und sich zur Zeit in einer Seitwärtsphase oberhalb des MA 200 bewegen.

Wozu über solche Aktien nachdenken? Drei Gründe:

1. Weil Aktien, die von großen Marktteilnehmern akkumuliert werden, nicht gleich wieder auf den Markt geworfen werden 
2. Weil Aktien, die weniger Volatilität aufweisen, sich mit engeren Stop kaufen lassen
3. Weil Aktien, die sich oberhalb des MA 200 bewegen, Ausbruchspotential haben.

Die Aktie von CF Industries zeigt das eindrucksvoll:


Sofern sich also die bullishe Markterholung durchsetzt, wäre nach einem Ausbruch mit einem Anstieg von 10-20% zu rechnen. Mit einem Stop von 3-4% ein vernünftiges CRV. Und das mit deutlich mehr Lauf-Ruhe als bei vielen anderen Titeln. Legt man die Order > Widerstand, kann man den Rest des Geschehens entspannt von der Seitenlinie beobachten. Und ist dennoch dabei, falls die Gegenbewegung anläuft.  


Plan B
Prinzipiell können sich breite Seitwärtskonsolidierungen  auch nach unten entladen. Bei einem weiter schwachen Marktumfeld könnte auch ein Einstieg in der Nähe des MA 200 sinnvoll sein, wenn der Markt sich stabilisieren sollte.
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Stock Screen: Crash proofed Aktien

Hier ein Überblick der Crash Proof-Titel. Zur besseren Einschätzung im 1, 3 und 6-Monatsvergleich mit dem Dax:


Die Charts veranschaulichen die Vorgehensweise, vorausgesetzt der Gesamtmarkt erholt sich entsprechend:

Merge Healthcare zeigt eine Stärke wie CF-Industries.
Neues Jahreshoch in der Crash-Phase. Aufwärtstrend in Takt.  



Buch.de macht es nicht anders, 
ist aber nur mit etwas breiterem Stop handelbar


Aber nicht alle Erholungen sind auch so gut wie sie aussehen. Dazu hier vier Titel, die wahrscheinlich nicht mehr ganz so viel Luft nach oben haben. Durch den Einbruch wurde eine Menge Porzellan zerschlagen. Und wichtige Aufwärtstrends verletzt. Sollte Kaufdruck aufkommen, ließen sie sich jedoch mit einem engen Stop immer noch handeln. Aber die Gefahr ausgestoppt zu werden, dürfte deutlich höher sein:
 
Hansen Natural ist bereits ausgebrochen. 
Hier sollte die weitere Entwicklung abgewartet werden.

 
 Mako Surgical ist ebenfalls einen Blick Wert. 
Allerdings wurde hier wie bei Hansen der Aufwärtstrend verletzt.



Avanced Inflight. Ebenfalls interessant für die Vorgehensweise.
Wenn auch mit dem gleich Chart-Problem wie Mako.



Bei BCE Inc. scheint hingegen noch alles offen.

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Donnerstag, 25. August 2011

S&P 500: Jobs, Buffett - aha?

Die Nachricht hätte zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen können. Während der S&P 500 einen zweiten Anlauf auf den Aufwärtstrend von 2009 nimmt, läuft der Rückzug von Steve Jobs über die Ticker. Wegen der hohen Gewichtung von Apple im S&P 500 und im Nasdaq 100 könnte die Erholungsbemühungen der Bullen einen Dämpfer erhalten. (-> S&P 500: Der Apple-Effekt)

Der Blick auf den S&P 500 zeigt, wie brenzlig die Lage ist:


Der Blick auf Apple signalisiert Entwarnung:


Zumindest fürs erste. Jobs Rückzug war für die Investoren offenbar nur eine Frage der Zeit. Dank iPhone 5-Phantasie und dem Gerücht der neuen Mac-Generation scheint es offenbar keinen Grund zur Sorge zu geben. Demnach dürfte  von Apple vorerst keine destabilisierende Wirkung auf den Index zu erwarten sein. 

Mit Buffets Einstieg bei Banc of America gibt es ein weiteres positives Signal. Für die bessere Einschätzung hier der Vergleichs-Chart zum Announcement über den Einstieg bei Goldman (2008):


Ganz so ermutigend, wie es scheint, ist der Einstieg von Buffett nicht. Denn: Die Ankündigung des Orakel von Omaha konnte bei Goldman einen weiteren 50% Down-Move nicht verhindern, wie man sieht.
Hier der Einstieg bei Banc of America:

 

Nach unten ist also durchaus noch Platz.

So wichtig die beiden "Icons" (Bloomberg) auch sein mögen - die Erwartungen, die an das morgige FED-Treffen in Jackson Hole geknüpft sind, haben durchaus mehr "Impact" auf das weitere Kursgeschehen.  

Plan B
Der Rücksetzer von GLD wird sofort aufgefangen. So wenig wie eine Schwalbe einen Sommer macht, so wenig sind wir aus den Problemen raus. Die Minen dürften nach dem Rücksetzer eine weitere Akkumulierungsmöglichkeit bieten, ungeachtet der Signale von Buffet oder Apple. 
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Mittwoch, 24. August 2011

S&P: Bärenmarkt - wie lang?

Der Kampf gegen das Death Cross hat begonnen:


Bricht der MA 50 unter den MA 200 so ist dies nach der 20% Down-Regel eine weitere Bestätigung für einen Bärenmarkt. Schön. Aber was bedeutet das für die nächste Zeit?

Dazu ein Blick auf die Dauer von Bärenmärkten:

Die drei längsten Bärenmärkte nach einem 20% Einbruch:
867 Tage: Dow Jones        (1929)
767 Tage: Nikkei Index     (2000)
652 Tage: S&P 500            (2000)


Der Bärenmarkt nach dem Lehman-Crash:
400 Tage: S&P 500*          (2008)

Der Mittelwert von Bärenmärkten mit 20% Einbruch
229 Tage: S&P 500 

Der kürzeste Bärenmarkt nach einem 20% Einbruch:
34 Tage: S&P 500               (1980) 

Wenn's schlecht läuft, liegen etwa 200 Tage Bärenmarkt vor uns. Wenn's gut läuft, nur 30. Kriegsentscheidend dafür wird das Verhalten der FED sein bzw. die Reaktion der Märkte darauf. Die Stärke der Gegenbewegung dürfte also eine Menge Beachtung finden. Der EMA 200 wird dabei zur allgemeinen Schlüsselstelle. Schaffen es die Bullen nach einem kurzen Bounce dort, den Markt weiter nach oben zu kaufen, könnte sich die Aufwärts-bewegung durchaus fortsetzen. Egal, wie unwahrscheinlich das zur Zeit klingt.

Vom jetztigen Standpunkt muss man allerdings sagen, dass der 200 Tage Bärenmarkt auch aus einem anderen Grund ganz gut ins Muster passt. Denn: Folgt ein Bärenmarkt auf einen Bärenmarkt, so fällt der zweite erheblich kürzer aus. Das war im Dow Jones so (1929 vs. 1938):



Und im Nikkei nicht anders (2000 vs. 2008):



Plan B
Die bullischen Divergenzen sind im Voll im Gange. Die Zahl der neuen Tiefs fällt, Tech ist gefragt und Gold fällt. Ohne die Sorgenkinder Housing und Banken wären das pardiesische Zeiten für die Bullen. 

Dazu passt eigentlich auch ganz gut die Death Cross-Auflistung von Mark Hulbert, die sich allerdings nur auf den Dow Jones Industrial bezieht:
http://blogs.marketwatch.com/thetell/2011/08/17/dont-fret-if-dow-dips-into-death-cross/
 
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*Es mag eine Vielzahl vernünftiger Argumente gegen QE I und QE II geben. Aber nichtsdestotrotz: Der Bärenmarkt wurde um etwa 50% reduziert.

Freitag, 19. August 2011

S&P 500: Der Apple-Effekt

Blickt auf man auf drei der acht Schwergewichte im S&P 500 zeigt sich ein ungewöhnliches Bild: 


Würde der S&P nur aus den drei Titeln AAPL, GS und JPM (orangefarbene Linie) bestehen, stünden die Kurse deutlich oberhalb der Juni-Tiefs. 

Der "Apple-Effekt" ist um so beeindruckender, wenn man bedenkt, dass Goldman und JP Morgan auf dem Weg zu neuen Tiefs sind. Apple reißt die beiden anderen raus.

Der Apple Chart: 


Der Goldman Chart:

Der JP Morgan Chart:


Sollte sich das R-Wort in den Köpfen durchsetzen und Groß-Investoren bei Apple die Reißleine ziehen, dürfte das fatale Folgen haben.

Was heißt das für die Zukunft?

Watch Apple. Wenn "Technology" nicht mehr als Optionsschein auf die Zukunft gilt, könnte es noch einmal richtig düster werden. Die acht Schwergewichte notieren heute bereits an einer Schlüsselstelle:

 
Plan B
Gehen die Schwergewichte in eine Seitwärtsphase über, während der Markt neue Lows bildet, wäre das ein erster Silberstreif.
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Donnerstag, 18. August 2011

Safe Haven: Treasuries. Treasuries und noch mal Treasuries.

Trotz der kurzfristigen Erholung am Aktienmarkt, bleiben die Treasuries als Zufluchtsort gesucht. 

Das Beispiel 5 Y US-Treasuries:


Wie man im unteren Fenster sieht, fallen die Anleihe-Renditen der 5 Y Note weiter.

Das Beispiel 10 Y US-Treasuries:


Die Anleihe-Renditen (unteres Fenster) haben sich zwar stabilisiert. Aber sie liegen unterhalb der Oktober-Lows. Und das obwohl der S&P höher notiert. Das spricht nicht für Vertrauen.   

Das Beispiel Gold:


Der neue Safe haven markiert mit den Treasuries markiert zeitgleich neue Hochs.  

Nimmt man die drei Faktoren zusammen, so ist das ein denkbar schlechtes Vorzeichen für eine vernünftige Erholung. Denn bei einem nachhaltigen Anstieg fließt Geld in den Aktienmarkt. Und nicht aus ihm heraus. 

Das deutet zunächst auf ein Lower Low hin. Sollte dies geschehen, und die Anleihen sich zum gleichen Zeitpunkt sich auf dem heutigen Niveau eingependelt haben, ergäbe sich ein Zeichen für eine Trendwende. Aber um eine bullische Divergenz auszubilden braucht es Zeit. Das letzte Mal dauerte es von Dezember 2008 bis März 2009 - rund vier Monate. Sieht so aus als lägen noch drei Monate mit neuen Tiefs vor uns.

Von der Nachrichtenfront gibt es ebenfalls keine Unterstützung. 

1. Merkel und Sarkozy haben die Märkte mit einem europäischen Finanzminster nicht beeindruckt. 

2. Die USA beeindruckt ebenfalls nicht damit, S&P mit juristischen Mitteln zur Rücknahme des Downgrades zu bewegen.

Solange das Vertrauen nicht wieder hergestellt ist oder massiv Geld in den Markt gepumpt wird - wie vielleicht mit dem US-Infrastrukturprogramm - liegen die Chancen bei den Shortsellern. 

Klar, man könnte sich jetzt an die relativ stabilen Rohstoffpreise klammern. Aber was, wenn die Preise nur den schwachen Dollar reflektieren und nicht die steigenden Konjunkturaussichten? 

Plan B
Die Equity Put Call-Ratio zeigt, dass es offenbar ein ungebrochenes Vertrauen in einzelne Aktien gibt. Stockpicking könnte sich langfristig auszahlen. Aber:


Die Tatsache, dass der VIX im Bereich von 35-45 notiert, zeigt dass auch noch günstigere Einstiegskurse zu erwarten sind. Denn das Top des VIX aus 2008 liegt im Bereich von 80. 
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Mittwoch, 10. August 2011

S&P 500: Ready to rumble

Die Schwergewichte des S&P 500 haben das Low aus dem März in der gestrigen Rallye überwunden. Der erste Teil der Schadensbegrenzung wäre damit erfolgt. 


Nachdem heute das Gerücht verbreitet wurde, Société Generale wäre Pleite, steht der kleine Vorsprung auf der Kippe. Die Möglichkeit des Bungee-Effekts - eines steilen V-förmigen Snap-Backs - wäre damit vom Tisch. Jetzt dürfte die enervierende Seitwärtsphase beginnen ähnlich der in 2008. Tagesschwankungen in den Indices von 5-6% könnten die nächste Zeit normal sein. 

Wenn man sich vom jetztigen Standpunkt etwas wünschen könnte, wäre das eine zweites "Lower Leg" in Verbindung mit einem Anziehen des breiten Marktes. Sprich der S&P fällt z.B. bis ca. 1.110, die Zahl der Aktien > MA 10 aber nicht. Und bildet so eine bullische Divergenz aus. Der Zeitrahmen dafür wäre etwa 4-6 Wochen.
  
Drei Dinge, die trotz Katastrophenstimmung für die Bullen sprechen: 

1. Es werden mehr Calls auf Aktien gekauft als Puts:


2. Die Zahl der Tiefs ist rückläufig:



3. Der S&P hat eine Morningstar-Formation ausgebildet. (s. oben)


Plan B
Sollte sich die Morningstar-Formation durchsetzen, besteht doch noch die Chance auf eine v-förmige Erholungsrallye. Für ein klassisches Signal müsste die heutige Kerze jedoch weiß und der inverted hammer - ja, ja - ein Doji sein. Auf einen Short Squeeze zu setzen, wäre demnach noch verfrüht. 
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Dienstag, 9. August 2011

Safe Haven: Cash (kurzfristig)

Der Downgrade hat das Safe Haven-Scenario der vergangenen Woche entschieden (s. auch 2. August)

Gold bricht aus 

Die Telekom bricht weg

Ein Ausbruch von Gold, obwohl die Märkte korrigieren, ist ungewöhnlich. Die Märkte signalisieren damit, dass die jetzige Situation anders ist als 2008. Die Staatspleite (und damit der Zusammenbruch des Finanzsystems) wird ab sofort höher bewertet als eine Bankenpleite, auch wenn sich das in den CDS-Spreads für die USA noch nicht gezeigt hat. Fürs erste empfiehlt sich deshalb Cash. Denn die Politik wird fraglos versuchen, für ein Umkehr-Signal zu sorgen.

Der Druck, der jetzt auf Bernanke lastet, ist enorm. Wenn er heute vor die Presse tritt, wird er es nicht an Deutlichkeit vermissen lassen, was die künftigen Stützungsmaßnahmen betrifft.

Es dürfte allerdings schwer werden, das Wunder zu vollbringen, das bisher nicht gelungen ist: Nämlich für finanzielle Stützungsmaßnahmen (= Hey, keine Sorge, es gibt kein Doubble dip) zu sorgen, bei glaubhaftem Schuldenabbau (= Entspannt euch, das wird kein Faß ohne Boden). 

Möglich, dass die US-Regierung dazu einen Überraschungskandidaten aus dem Zylinder zaubert, der ein flankierendes (Aufbau-)Programm zur Marktberuhigung entwickelt.

Die Rallye in Gold wird sich fortsetzen, egal wie die Entscheidung in Washington ausfällt. Der "Panic-Mode" bleibt vorerst eingeschaltet. 

Wenn die 10 Y US-Bonds auf das Tief von 2008 gefallen sind, sollte man die Reaktion von GLD genau beobachten. Sollten die Zinsen steigen, könnte es dazu kommen, das auch bei GLD erste Gewinne mitgenommen werden. Sollte das nicht passieren, muss man davon ausgehen, dass das Risiko einer Neuordnung des Finanzsystems deutlich höher bewertet wird. Und damit wäre GLD der bessere Trade.

Plan B
Wenn die Märkte die Fed-Entscheidung kaufen, könnte es zu einer Snap-Back Rallye kommen. Das Potential bei Unternehmens-Werten mit guten Ergebnissen dürfte für die nächsten Tage in dem Fall größer als das von GLD sein. Die Equity Put Call Ratio zeigt, dass fast genauso viele Calls wie Puts auf Aktien gekauft werden. Und das trotz des verschärften Einbruchs: 


Wegen der enormen Volatilität sollte man den sich den Einstieg sehr genau überlegen. Und falls sich der Trade in die falsche Richtung bewegt, sofort die Reißleine ziehen. 
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Freitag, 5. August 2011

Dax: Talfahrt mit Pause

Die wohl interessanteste Frage ist, ob die heutigen Käufe das weitere Abtauchen der Kurse aufhalten können. Was positiv stimmt: Das Stundenvolumen einzelner Titel liegt deutlich über dem der Verkäufe der letzten Tage. Hier eine Auswahl:

Sky: 2.5 Mio Stücke 

  Natixis: 8 Mio Stücke


Infineon: 14 Mio Stücke

Da jedoch keiner dieser Titel wirklich entscheidend ist, hier ein Blick auf Schwergewichte im Dax:

 BASF

Allianz

Bayer

Daimler

 SAP
 
Siemens

Ausser BASF zeigt sich nirgendwo wirklich Kauf-Interesse. Für einen Stop der Talfahrt wäre eine Stabilsierung der Schwer-gewichte jedoch notwendig. Solange dies nicht der Fall ist, gibt es weiteres Abwärtspotential. Möglich, dass sich dann die Smartshopper von ihren jüngsten Neuerwerbungen noch einmal trennen. 

Technisch betrachtet ist die Sache auch noch nicht ausgestanden. Das zeigt ein Blick auf die New Highs/New Lows im Dax: 


Wie man unschwer erkennt, liegt die Zahl der "New Highs"  oberhalb des März-Crash, obwohl der Index längst darunter notiert. Zum Vergleich: Im September 2008 standen den New Lows ein Wert von 8.50 gegenüber. Momentan liegt der Wert der New Highs bei 10.55. Erst wenn dieser abgebaut ist, sollte der Markt zu einer nachhaltigen Erholung ansetzen.

Plan B 
Es dürfte sich lohnen, vor einem Wieder-Einstieg eine bullische Divergenz im Bullish Percent Index 10 oder 50 abzuwarten. Auch wenn die Job-Daten heute eine Gegenreaktion einleiten können, dürfte dieser ohne weitere flankierende Maßnahmen aus der Politik schnell die Luft ausgehen. 
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Donnerstag, 4. August 2011

Gold: Safe haven mit Fragezeichen

Das Gold ETF (GLD) ist gestern, wie vermutet, im ersten Anlauf an der deckelnden Aufwärtstrendlinie gescheitert. 


Dieses kurzfristige Scheitern fiel mit einem Bounce in den US-Inidces zusammen. Heute - die Märkte befinden sich in freiem Fall - springt GLD darüber und kommt wieder zurück. Nicht grade das, was man von einem Safe Haven erwartet. 

Warum? Abgesehen von der Nachricht, dass die Margin-Anforderungen für Gold erhöht werden soll, braut sich aus Sicht der Money-Märkte Ungemach zusammen. Dazu ein Blick auf die Währungskonstellation von Dollar Suissie (orange) im Vergleich zum UUP, dem Dollar Index ETF (grau):


Und hier der Stand von 2011



Achten Sie auf die graue Linie. Sie zeigt 3 Jahre später eine fast identische Boden-Bildung im Dollar Index (UUP). Sollte es den USA nicht gelingen, die Märkte zu beruhigen, bedeutet das für Gold einen Dämpfer. Weil bei einem Einbruch des Aktien-marktes der Dollar anspringt. 

Das liegt nicht daran, dass plötzlich alle Schuldenprobleme gelöst sind. Sondern, dass der Einbruch der Märkte deflatorisch ist. So wie ein Anstieg inflatorisch ist. Und wenn man sieht, wie eng die Entwicklung mit Gold mit der des S&P verbunden ist, ist klar, dass Gold zunächst mit dem Markt fallen muss:


Wo und wie schnell die Notenbanken wieder zugreifen, muss man abwarten. Bis dahin treibt es die Anleger in Sicherheit. Und das sind immer noch US-Treasuries: 



Und, wenn auch noch zögerlich, der Dollar:


Egal, wie viel Papiergeld gedruckt wurde, der klassische Krisen-Reflex der Marktteilnehmer ist in Takt.

Plan B
Stay in cash.
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